Die Ereignisse von Mitte November 2016 liegen schon Ewigkeiten zurück – zumindest kommt Swantje und mir das so vor. Seitdem haben wir mehrere unterschiedliche Landschaften und Leute kennengelernt. Damals waren wir ganz andere Menschen! So unbedarft und ahnungslos. Trotzdem will ich euch an dieser Stelle zumindest einige Eindrücke aus den Abruzzen, die wir vor drei Monaten besucht haben, wiedergeben.

Ifchen in Campo di Giove

Zwecks der Aufladung unser Bordbatterien steuerten wir den Campingplatz Orsa Minore im Dorf Campo di Giove südöstlich von Sulmona an.

Nachdem wir uns in Millimeterarbeit unter dem dekorativen (aber mit 3,64 Metern Höhe sehr niedrigen) Einfahrtstorbogen durchgearbeitet hatten, traf ich auf den depressiven Campingplatzwirt. Der erörterte mir, dass der Platz über diesen Winter geschlossen sei – das erste Mal in seiner Geschichte. Die Schließung sei aus Protest und als Druckmittel geschehen, um die Bezirksregierung zum Handeln zu bewegen. Sie sei die Eigentümerin des Platzes und der darauf stehenden Bauten und solle diese nach 17 Jahren endlich sanieren, da alle seit Jahren schwere Wassereinbrüche und Wasserschäden hätten. Er wirkte ausgelaugt vom jahrelangen Ringen mit den Behörden.

Nicht ausgelaugt: auf dem abruzzischen Campingplatz mit Tee

Er sagte also: „Wir haben geschlossen. Trag‘ dich hier ein, es kostet 20 € die Nacht; ihr könnte so lange bleiben, wie ihr wollt.“
Das taten wir dann auch und erkundeten am nächsten Tag das Naturschutzgebiet.

Mystischer Abruzzenberghang

Die dort lebenden Hirsche, Bären und Wölfe trafen wir leider nicht. Allerdings ein Rotte lustiger Waldwildschweine. Leider waren sie schon weggewuselt, als wir die Kamera bereit gemacht hatten, so dass wir keine Wildschweinportraits machen konnten.

Kühl war es in den Abruzzen. Swantje hat sich davon nicht abschrecken lassen.
Sanfte Berge, wilde Wälder

Die Berggipfel konnten wir bei diesem Kurzbesuch nicht erklettern. Und auch für ernsthafte Tierfotografie fehlte die Zeit, denn dazu sollte man sich vor dem Sonnenaufgang an der richtigen Stelle verstecken – und dort einige Stunden verharren. Beim nächsten Abruzzen-Besuch wird das aber nachgeholt!

Ein Kommentar

  1. Das war eine Überraschung. Ich hatte wohl erwartet, beim Öffnen der Site Hagia Sophia oder Ähnliches zu sehen – und dann präsentieren sich die Abruzzen. Auch schön. Das Ifchen jedenfalls belebt den Campingplatz entscheidend. Man wünscht dem Campingplatz und seinem Wirt alles Gute.
    Chronologie ist nicht zwingend und Geschichten-Einschübe weit zurückliegender Zeiten sind interessant.

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