Ja, mit Willie Nelson auf den Ohren haben wir Omsk tatsächlich hinter uns gelassen. Und nicht nur mit ihm, vor allem mit einem neuen Abgasthermostat, das sich nun hoffentlich präzise und korrekt um den Temperaturhaushalt des Motors kümmert. Das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Wir können es kaum fassen, dass wir nach über vier Wochen nicht mehr verdammt sein sollen, in den Regionen Ural und Südsibirien festzustecken. UPS ist es unter unvorstellbaren Schwierigkeiten und mit furchtbar viel Inkompetenz irgendwie gelungen, das Päckchen nach Omsk zu transportieren, wo Lew es ihnen direkt im Hauptlager aus den Händen gerissen hat, damit nicht noch größerer UnfugRead More →

Wir warten! Es gibt leider nicht viel zu berichten, aber auf vielfache Nachfragen wollte ich hier doch mal ein Lebenszeichen zeigen. Die letzten Wochen haben wir in Tscheljabinsk und Omsk und dazwischen zugebracht, wartend auf UPS mit dem ersehnten Ersatzteil für den Motor. Das Paket ist noch nicht angekommen. Wann und ob das geschehen wird, ist unklar. Es ist noch in Moskau in den Mühlen der sowjetisch-realsozialistischen Behörde UPS gefangen. Die Wartezeit haben wir in diesem seenreichen Teil Russlands verbracht. Wir waren auch in Kundravy. Es gibt Mücken hier. Viele Mücken! Immer, wenn es nicht viel zu berichten gibt, kann man den Leerraum mit niedlichenRead More →

Zum zweiten Mal haben wir die (umstrittene) Grenze zwischen Europa und Asien überschritten und gehen jetzt mal davon aus, dass wir uns erneut in Asien befinden – wir sind im Ural. Es würde sich nun gehören, Bilder von den endlosen Birkenwäldern, die die Hänge der sanften Berge begrünen, und von Bären, die diese durchstreifen, zu zeigen. Aber nach Fotosessions dieser Art steht uns im Augenblick nicht der Sinn. Die Uralregion ist nicht nur für ihre Wälder bekannt, es ist das Ruhrgebiet Russlands im Hinblick auf Kohleabbau und Stahlproduktion. So ist sie die Geburtsstätte des T-34, der Kalaschnikow und des Raketenwerfers Katjuscha – Kriegsgeräte, die sich immer einer großenRead More →

Nein, das war ein Scherz, es gibt keine Abkürzungen, die durch Kasachstan führen. Wir haben es geschafft, nach nun sechs Tagen dürfen wir uns legal in Kasachstan bewegen, immerhin für die nächsten fünf Tage. Offiziell ist das Prozedere einfach: man reist in das Land ein, füllt an der Grenze eine Migrationskarte aus, die man ständig mit sich führen muss und hat dann fünf Tage Zeit, um sich bei einer Migrationsstelle registrieren zu lassen, in unserem Fall für 30 Tage, denn so lange dürfen wir uns visafrei in Kasachstan bewegen. Und tatsächlich haben wir für diesen Vorgang ganze fünf Tage gebraucht, obwohl wir bereits einen TagRead More →

Wir sind nun in einem Landstrich, dessen Bevölkerung dem Ursprung nach mehrheitlich mongolisch ist. Der Buddhismus ist die vorherrschende Religion. Die Hauptstadt ist umgeben von Steppe (und etwas Wüste). Dort trifft man viele nette Tiere. Die seltenen Saiga-Antilopen (die mit den lustigen Nasen) leben hier in einem Reservat. Wir haben sie bislang nicht getroffen. Die Leute haben früher in Jurten gelebt; das tun sie heute nicht mehr. Nur im Museum konnten wir uns eine Jurte anschauen. Die Frage ist nun: wo sind wir? In Europa – in der autonomen Republik Kalmückien in Russland. Ein mongolisches Volk ist vor etwa 400 Jahren hierher gezogen und geblieben.Read More →

Die Georgische Heerstraße führte uns in den Norden des Landes, und wir befanden uns erneut im Gebirge. Die Heerstraße führt über den Kreuzpass und durch Schluchten. Diese werden irgendwann breiter und machen kurz vor der Grenze Platz für die Stadt Stepanzminda. Zwei Nächte hielten uns dort und wir warfen einen Blick auf den 5047 Meter hohen Berg Kasbek, an den einst – laut einer griechischen Splatter-Story – Prometheus gekettet und täglich von einem Adler angepickt wurde. Wir fuhren zur georgisch-russischen Grenze und darüber hinaus. Die Heerstraße ist die große Autobahn über den Kaukasus. Der Verkehr zwischen dem Süden (Georgien und Türkei) und dem Norden (Russland,Read More →

Unsere Reise führte uns zum Stalintempel in Gori. Erst einmal durch den Stalinpark auf dem Platz vor dem Gebäude: Im Hintergrund des Bildes sieht man den griechisch anmutenden Säulentempel, der um Stalins ärmliches Geburtshaus herum aufgebaut wurde. Rechts steht ein Boxautomat, den man gegen Geld schlagen darf. Daraufhin berechnet er die eigenen Kräfte im Vergleich zu denen des ehemaligen sowjetischen Führers. Die Stalinkirche nennt sich offiziell „Stalin-Museum“. Wir bekamen eine Führung durch die Hinterlassenschaften des Ex-Führers. Das Museum steht hier, da Stalin Georgier war – und kein Russe, wie manche schlecht informierten Westler denken. Heute scheint die allgemeine politische Meinung in Georgien eher pro-westlich undRead More →

Nicht im Kopf, aber geografisch liegt die Türkei hinter uns, seit gut zwei Wochen befinden wir uns in Georgien. Nur ein Grenzübergang wird überschritten und man befindet sich in einer gänzlich anderen Umgebung: sowjetische Relikte in der Öffentlichkeit, die sichtbare Dominanz der georgisch-orthodoxen Kirche, grüne Wälder haben die kargen abgeholzten Weiten der Türkei abgelöst. In Georgien dürfen Denk- und Ehrenmäler aus jener Zeit verspielte Elemente aufweisen. Ein Ehrenmal für die im zweiten Weltkrieg gestorbenen georgischen Soldaten hat wenig Ähnlichkeit mit jenem im Treptower Park in Berlin. Auffällig anders ist auch die Sprache, hör- wie sichtbar. Und zum ersten Mal auf dieser Reise muss ich passen und versucheRead More →