Wie gewünscht, hier zwei anschauliche Exemplare der Wohntürme in Vathia:

Wohnen und verteidigen
Vathia

Die letzte Volkszählung ergab, dass in Vathia noch sechs Personen leben. Angeblich hat ein Großteil der Bevölkerung im 19. Jahrhundert diesen Ort (damals noch in einer Schlucht nordöstlich des modernen 1840 entstandenen Standortes gelegen) aufgrund einer Blutfehde schlagartig verlassen. Es liegt aber auch nahe, dass die jungen Menschen Vathia aus dem gleichen Grund verlassen haben, wie all die anderen der maniatischen Dörfer: es gibt dort nichts zu tun – modern hin oder her, die Zukunft liegt woanders.

Nicht nur die Dörfer der Mani wirken leer…
…auch der Wind nimmt der Landschaft alles , was sich nicht fest genug in den Felsen krallt.

In Gythio lag all unsere Hoffnung auf dem Mani-Museum, das uns leider mit unseren Fragen vor verschlossener Tür allein hat stehen lassen. Mani liegt nun hinter uns, wir sind weitergefahren nach Monemvasia, ein unfassbarer großer Felskoloss vor Gefyra, der immerhin von 16 Menschen bewohnt wird und ein beliebter Zweitwohnungssitz für Reiche aus Athen geworden ist. Eine mittlerweile sanierte mittelalterliche Stadt mit strategisch bester Lage, um die es im Laufe der Jahrhunderte viel Gerangel über die Vorherrschaft zwischen Venezien und dem osmanischen Reich gegeben hat, später durfte Griechenland den Triumph feiern. Die Architektur der Gebäude, besonders jener geistlicher Art, macht es deutlich – außen Moschee, innen orthodoxe Ikonen.

Noch nicht komplett aufgeräumt, alte Kanonenkugeln bleiben gefährlich!

Und an dieser Stelle kann ich es mir nicht verkneifen (um die Trefferquote bei google zu erhöhen):

The Cats of Monemvasia

 

Mit dem Verlassen der arkadischen Küste, verließen wir zunächst auch den Einfluss der Sonne, es zog uns auf 1000 Meter in das kleine Ménalon-Gebirge – Klöster, Schluchten, weite Nadelbaumwälder und Dörfer, überwiegend von alten Menschen bewohnt. Die jungen gehen nach Tripoli, Megalopoli oder gleich nach Athen, zumindest jene, die nicht das Goldschmiedehandwerk erlernen oder eine Pension betreiben wollen. Vielleicht war das der Grund, warum mich eine alte Dame am Ende unserer 11km-Schluchtdurchquerung (1000 Höhenmeter!) überglücklich am Arm nahm und mir gegenüber Glückwünsche, Hoffnung o.ä. aussprach. Dimitsana und Stemnitsa heißen die von uns besuchten und anstrengend durch Wasserfälle angewanderten Dörfer, mit Fotos kann ich leider nicht dienen. Der Auslöser war zeitweise vergessen, ein sich im Weg befindlicher Balkon hat vorübergehend Frust erzeugt und zwingt uns nun, runter nach Tripoli zu fahren, wir brauchen Blech.

Nun müssen wir also wieder ins Tal, und hier wurde heute Nacht Zwischenstopp gemacht – auch so kann Winter auf der Peloponnes aussehen, während man zeitgleich an den Küsten den Gesichtsteint auffrischt.

Selbstverständlich steckt der Ifa nicht fest

 

4 Kommentare

  1. Hallo zusammen,
    ich gönn mir endlich eine Sicht auf eure Seite vom Büro aus. Ist ja alles eindrucksvoll ! Ich dachte nicht, dass ihr mit Schnee noch zu tun habt. Dann hab ich wenigstens weniger Fernweh. Ich freu mich auf Barcelona mit Sasha im März!!
    Liebe Grüße u. viel Erfolg……

  2. Liebe Swantje, lieber Lew,
    wie cool, in Dimitsana war ich im September auch! Es hat in Strömen gegossen, aber die Bohnensuppe war ziemlich gut dort.. Falls ihr über Korinth fahrt und einen Abstecher machen wollt: ich mochte das Hafenstädtchen Nafplio ganz gerne, da gibt es lauschige kleine Parks zum café freddo trinken.
    ach, so Reiseschwärmerei ist ganz schön ansteckend! Bin jedenfalls gespannt, wie eure Reise so weitergeht und freue mich, hier hin und wieder von euch zu lesen!
    Viele liebe Grüße vom Wildenbruchplatz (still snow), Steffi

  3. Ich geniesse euere Geschichten und Fotos! 🙂
    Kuckt wieder in der Füssen Dropbox, habe alte Bilder von der 2014 Skitour für euch hochgeladen, falls ihr sie noch nicht entdeckt habt… Liebe Grüße und schöne Reise!

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