Mittlerweile liegt auch Tiflis schon weit hinter uns. Lew war heil aus Deutschland zurückgekehrt und wir setzten unseren Weg durch die Türkei fort. Bei diesem zweiten Türkeibesuch wählten wir die schnelle Strecke entlang der Schwarzmeerküste. Eine heillos zugebaute Küste, die zwar schöne Aussichten auf das Schwarze Meer während der Fahrt auf der Hauptstraße bietet, jedoch aus genau dem gleichen Grund nicht zu entspannten Stopps einlädt. Man muss es sich so vorstellen: das Meer trifft auf einen maximal acht Meter breiten zugemüllten Strand, hinter dem sich die vierspurige Hauptstraße anschließt, auf deren andere Straßenseite die ersten Häuserreihen der ineinander übergehenden kleineren und größeren Städte aufragen. ZudemRead More →

So war es nun, wir mussten uns nach den Abenteuern in der Lut innerlich vom Iran verabschieden, denn viele Fahrtage standen uns bevor. Wir kalkulierten mit eineinhalb Wochen bis nach Tiflis. Einen kurzen Abstecher gönnten wir uns noch: wir wollten die besonders alte Altstadt von Yazd besuchen. Diese besonders alte Altstadt ist vor allem deshalb so alt, da sie während der Eroberung von den Mongolen nicht zerstört wurde. Welche der Lehmziegel noch aus den Gründungstagen stammen, bleibt fraglich.  Yazd ist eine Oasenstadt, sprich, um sie herum befinden sich die Wüste Lut und die Wüste Kawir. Von jeher galt es in Yazd, sich um zwei wichtigeRead More →

Was haben wir auf der Reise für Schauergeschichten über den Grenzübertritt in den Iran gehört: Papierchaos, aufdringliche Schlepper, Stempelwahnsinn, unnötiges Aufzwingen von Versicherungen… Gegen all das konnte Lew sich erfolgreich wehren, und schlußendlich konnten wir mit wenig Nervenverlust und einem korrekt abgestempelten Carnet de Passage in das Land einreisen. Das war vor circa drei Wochen, in denen uns Natur und Menschen auf angenehme Art und Weise daran hinderten, Zeit für einen Blogeintrag zu finden. Im Norden des Irans erwartete uns ein Wintereinbruch mit Schneestürmen, die das Fahren auf den ungeräumten Straßen beinahe unmöglich machten. Unser Wille jedoch, mit Winter, Schnee und Kälte nun wirklich nichtsRead More →

Es gibt zwei wichtige Dinge, die wir bislang auf der Reise verinnerlicht haben: geduldig sein und jedes Warten hat einmal ein Ende. Nach fast vier Wochen in Tiflis hatten wir beschlossen, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem das Warten auf ein Paket aus Deutschland ein Ende haben muss. Die Beschaffung der Iranvisa verlief unproblematisch, der Versand eines Pakets von Deutschland nach Georgien löste dagegen beinahe eine Retraumatisierung bei Lew und mir aus. Denn nachdem es zunächst die Lagerstationen in Deutschland nicht verlassen wollte, war DHL drauf und dran, das Paket nach Georgia, USA zu befördern. Um nicht noch einmal wie damals in Omsk denRead More →

In manchen Momenten erschien es uns undenkbar, dass der transsibirische Highway und die tägliche Fahrerei auch mal ein Ende haben werden. Aber irgendwann war es soweit: Sibirien lag hinter uns, und wir beschlossen, nach Tomsk den ersten ernst zunehmenden Stopp in Wolgograd zu machen. 3500 km sind wir zwischen diesen beiden Städten in 13 Tagen gefahren. Da in Wolgograd während des Zweiten Weltkrieges kein Stein mehr auf dem anderen blieb, wurde die Stadt ab 1943 ganz im sowjetischen Chic wieder aufgebaut. Und so prägen mächtige Bauten im Stil des Sozialistischen Klassizismus die Innenstadt und das Wolgaufer, während mich die Wohnviertel mit ihren Plattenbauten ein bisschenRead More →

Der Chentii-Aimag liegt im Nordosten der Mongolei, dort haben wir eine letzte Offroad-Tour zusammen mit Ulf und seinem Magirus-Deutz gemacht. Anfangs dachten wir, wir werden ein paar Tage dort verbringen, letztendlich sind zwei Wochen daraus geworden. Gute 1300 km sind wir gefahren, teilweise mit einer Tagesdurchschnittsgeschwindigkeit von 15 km/h. Das Gelände war anspruchsvoll: Schlammgruben und Schlammlöcher, wilde Flüsse, die keine Brücken kennen – viel Anstrengung, aber auch ein großer Spaß, wenn man endlich einmal die Offroadtauglichkeit des Ifchens auf die Probe stellen möchte. Die Chentii-Region erstreckt sich bis an die russische Grenze südlich des Baikalsees, also bis nach Burjatien. Entsprechend ist die Landschaft von borealemRead More →

Was hatten wir für eine gute Idee, als wir vor einigen Wochen beschlossen haben, unsere Reise doch noch Richtung Osten fortzusetzen und nach Korea zu fliegen. Dem Ifchen haben wir eine kleine Auszeit gegönnt, wir fanden uns zwei Wochen lang in der ungewohnten Rolle von Backpackern wieder: Unterkunftsorganisation via booking.com, täglich auf der Straße Essbares, Kaffee und Tee besorgen, U-Bahnen und Überlandbusse nutzen – nun, wir befanden uns in Südkorea, all das gelingt dort problemlos. Allerdings gilt zumindest mal für Seoul, dass man für einen schnöden Kaffee Americano oder erstaunlicherweise auch koreanischen grünen Tee intensiver Ausschau halten muss. Grüner Tee mit Frucht und Frischkäse stehtRead More →

Was haben Lew und ich für ein Glück, dass wir unsere Aufenthaltserlaubnis für die Mongolei problemlos um 30 Tage verlängern konnten. Nicht nur, damit wir ausgiebig das Land bereisen können, sondern auch um beschädigte Lager einer vorderen Radantrieb-Doppelgelenkwelle in Ruhe beheben zu können – und Ruhe und Zeit sollten unbedingt im Gepäck sein, wenn man die Mongolei bereist. Aber der Reihe nach: unser erster und kurzer Aufenthalt in Ulaanbaatar hatte im Grunde nur den Zweck, die Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern. Nachdem wir diese bekamen, hielt es uns nicht lange in der Stadt, Ulaanbaatar stand als letztes Ziel in der Mongolei auf dem Reiseplan. Es ging alsoRead More →