Wir haben gehalten, was der Blogtitel verspricht – wir sind angekommen in dem Land, das sich auf unserer Route am östlichsten befindet, seit etwas über einer Woche befinden wir uns in der Mongolei! Der Grenzübertritt zwischen dem russischen Altai und der Mongolei verlief reibungslos, jedoch kostete er uns einen ganzen Tag. Besonders die Ausreise ging ungewöhnlich zäh vonstatten. Russische Zöllner wollten unsere gesamte Bordapotheke überprüfen und versuchten mühsam die Inhaltsstoffe auf den Beipackzetteln zu entziffern. Die mongolischen Beamten dagegen scheinen sich gegenseitig nicht zu trauen, denn auf jede Passkontrolle folgte eine Passkontrolle. PKW-Reisende werden gezwungen, ihren Wagen komplett leer zu räumen und sämtliches Gepäck aufRead More →

Wir haben die Monotonie der Sumpfebenen Südsibiriens hinter uns gelassen und uns weiter vom Meeresspiegel entfernt, wir sind im Altai angekommen! Die Luft ist frisch, die Hitze erträglicher, die Aussichten grandios. Leider mussten wir eine niederschmetternde Feststellung machen: das neue Abgasthermostat, auf das wir so hoffnungsvoll und unter Schmerzen gewartet haben, funktioniert nicht. Das sibirische Warten war umsonst. Lew hat notgedrungen das alte Thermostat nun repariert. Erkenntnis erfolgt manchmal über Umwege, sich wiederholendem try and error und nach vielen mühsamen Gedanken. So ist nach einigen umgesetzten und wieder verworfenen Ideen mittlerweile deutlich geworden, dass das Abgasthermostat nur eine von zwei Fehlerquellen war. Die andere liegtRead More →

Ja, mit Willie Nelson auf den Ohren haben wir Omsk tatsächlich hinter uns gelassen. Und nicht nur mit ihm, vor allem mit einem neuen Abgasthermostat, das sich nun hoffentlich präzise und korrekt um den Temperaturhaushalt des Motors kümmert. Das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Wir können es kaum fassen, dass wir nach über vier Wochen nicht mehr verdammt sein sollen, in den Regionen Ural und Südsibirien festzustecken. UPS ist es unter unvorstellbaren Schwierigkeiten und mit furchtbar viel Inkompetenz irgendwie gelungen, das Päckchen nach Omsk zu transportieren, wo Lew es ihnen direkt im Hauptlager aus den Händen gerissen hat, damit nicht noch größerer UnfugRead More →

Zum zweiten Mal haben wir die (umstrittene) Grenze zwischen Europa und Asien überschritten und gehen jetzt mal davon aus, dass wir uns erneut in Asien befinden – wir sind im Ural. Es würde sich nun gehören, Bilder von den endlosen Birkenwäldern, die die Hänge der sanften Berge begrünen, und von Bären, die diese durchstreifen, zu zeigen. Aber nach Fotosessions dieser Art steht uns im Augenblick nicht der Sinn. Die Uralregion ist nicht nur für ihre Wälder bekannt, es ist das Ruhrgebiet Russlands im Hinblick auf Kohleabbau und Stahlproduktion. So ist sie die Geburtsstätte des T-34, der Kalaschnikow und des Raketenwerfers Katjuscha – Kriegsgeräte, die sich immer einer großenRead More →

Nein, das war ein Scherz, es gibt keine Abkürzungen, die durch Kasachstan führen. Wir haben es geschafft, nach nun sechs Tagen dürfen wir uns legal in Kasachstan bewegen, immerhin für die nächsten fünf Tage. Offiziell ist das Prozedere einfach: man reist in das Land ein, füllt an der Grenze eine Migrationskarte aus, die man ständig mit sich führen muss und hat dann fünf Tage Zeit, um sich bei einer Migrationsstelle registrieren zu lassen, in unserem Fall für 30 Tage, denn so lange dürfen wir uns visafrei in Kasachstan bewegen. Und tatsächlich haben wir für diesen Vorgang ganze fünf Tage gebraucht, obwohl wir bereits einen TagRead More →

Nicht im Kopf, aber geografisch liegt die Türkei hinter uns, seit gut zwei Wochen befinden wir uns in Georgien. Nur ein Grenzübergang wird überschritten und man befindet sich in einer gänzlich anderen Umgebung: sowjetische Relikte in der Öffentlichkeit, die sichtbare Dominanz der georgisch-orthodoxen Kirche, grüne Wälder haben die kargen abgeholzten Weiten der Türkei abgelöst. In Georgien dürfen Denk- und Ehrenmäler aus jener Zeit verspielte Elemente aufweisen. Ein Ehrenmal für die im zweiten Weltkrieg gestorbenen georgischen Soldaten hat wenig Ähnlichkeit mit jenem im Treptower Park in Berlin. Auffällig anders ist auch die Sprache, hör- wie sichtbar. Und zum ersten Mal auf dieser Reise muss ich passen und versucheRead More →

Es ist seltsam, aber anstelle die Orte als das zu erkennen, was sie sind, neige ich gelegentlich auf Reisen dazu, Parallelen zu jenen Orten herzustellen, die mir bekannt sind. Sehe ich die Pappeln in den Tälern der anatolischen Hochebene denke ich an Pappelalleen in der Wesermarsch, stehe ich an schilfbewachsenen Seeufern in kühler Morgensonne, denke ich an Dänemarkurlaube und kürzlich glaubte ich mich auf Island wiederzufinden: die Kraterseen Acıgöl und Meke Maar gaben Anlass dazu. An Kraterseen kann man in Ruhe mit dem Ifchen stehen, gucken und staunen, morgens drumherum eine Runde joggen oder auf Krater steigen (Aufstieg extrem anstrengend, Abstieg, auf Lavaasche surfend, extremRead More →

Entfernt man sich von Istanbul Richtung Binnenland, erhält man recht schnell ein Bild der ländlichen Türkei. Auf der gut asphaltierten Straße nach Antalya passiert man nur noch mittelgroße Städte und einige Dörfer, zeitweise ist man nur noch von Prärie umgeben, die am Horizont von massiven und zu jener Zeit schneebedeckten Bergen eingegrenzt wird. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Mongolei sozusagen, lediglich die Überlandleitungen erinnern daran, dass Zivilisation nicht fern ist. Nachts in der Hochebene ist uns bei einigen Minustemperaturen das Abwasser eingefroren, glücklicherweise nicht das Gas, so dass uns unsere Heizung treu geblieben ist. Das Gas hätte auch nicht einfrieren sollen, in Griechenland haben wir angeblich eine GasmischungRead More →