Aus den Tälern des Tuffsteins sind wir nach Nordosten gefahren, in Richtung Georgien. Auf dem Weg dorthin haben wir die Ausgrabungen von Ḫattuša besucht, der Hauptstadt des Hethiterreiches. Dieses ist vor sehr langer Zeit untergegangen. Für die Einwohnerschaft des römischen Imperiums lag das Hethiterreich so lange zurück, wie das antike Rom heute für uns. Gerüchteweise war dieser mysteriöse grüne Stein ein Geschenk Ramses‘ (des zweiten). Im nahe gelegenen Dorf Boğazkale wurden wir wieder sehr freundlich empfangen und zum Tee eingeladen. Bislang haben wir der Zentraltürkei noch keine Tankstelle, Teestube oder Turnhalle gefunden, in der niemand mit uns auf Deutsch plaudern wollte. Wobei angemerkt werden muss,Read More →

Wir machten uns auf in die Täler des Tuffsteins (bei Göreme). In dieser landschaftlich eindrucksvollen Gegend hat die Bevölkerung (hauptsächlich in byzantinischer Zeit) tausende von Wohnungen und Sakralbauten in die Felsen geschlagen. Dazu fuhren wir über die anfangs noch nebelige und verschneite Hochebene Kappadokiens, wie auf obigem Bild zu sehen ist. Wir fuhren einen zum Wandern strategisch günstig gelegenen Campingplatz an. Unsere Wanderungen durch die verschiedenen Tuffstein-Täler führten uns an vielen Felswohnungen vorbei. Nahe bei den heutigen Städten gibt aber noch größere unterirdische Wohnanlagen für Menschen und Tiere. Unseren Besuch einer solchen Anlage in Derinkuyu hat Swantje schon im letzten Beitrag erwähnt. In Nevşehir wurdeRead More →

Es ist seltsam, aber anstelle die Orte als das zu erkennen, was sie sind, neige ich gelegentlich auf Reisen dazu, Parallelen zu jenen Orten herzustellen, die mir bekannt sind. Sehe ich die Pappeln in den Tälern der anatolischen Hochebene denke ich an Pappelalleen in der Wesermarsch, stehe ich an schilfbewachsenen Seeufern in kühler Morgensonne, denke ich an Dänemarkurlaube und kürzlich glaubte ich mich auf Island wiederzufinden: die Kraterseen Acıgöl und Meke Maar gaben Anlass dazu. An Kraterseen kann man in Ruhe mit dem Ifchen stehen, gucken und staunen, morgens drumherum eine Runde joggen oder auf Krater steigen (Aufstieg extrem anstrengend, Abstieg, auf Lavaasche surfend, extremRead More →

Heute haben wir das Tal des Todes besucht – das Tal des Todes des Kaisers Friedrich I., der über einhundert Jahre nach diesem Ereignis in Barbarossa (Rotbart) umbenannt wurde. Hier steht ein Gedenkstein für ihn an der Straße, der Anfang der 70er Jahre von der BRD errichtet wurde. Rotbart ist vermutlich im Jahr 1190 im Fluss Göksu ertrunken. Gerade war er mit seiner großen Räuberbande auf dem Weg nach Palästina, um die dort lebenden Menschen umzubringen („Kreuzzug“), da kam er selbst in diesem Fluss ums Leben. Er hatte einen Badeunfall, sagen die Chronisten. Ein wichtiger Kaiser hat kurz vor einer Eroberung einen „Badeunfall“ – sicherlich!Read More →

Entfernt man sich von Istanbul Richtung Binnenland, erhält man recht schnell ein Bild der ländlichen Türkei. Auf der gut asphaltierten Straße nach Antalya passiert man nur noch mittelgroße Städte und einige Dörfer, zeitweise ist man nur noch von Prärie umgeben, die am Horizont von massiven und zu jener Zeit schneebedeckten Bergen eingegrenzt wird. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Mongolei sozusagen, lediglich die Überlandleitungen erinnern daran, dass Zivilisation nicht fern ist. Nachts in der Hochebene ist uns bei einigen Minustemperaturen das Abwasser eingefroren, glücklicherweise nicht das Gas, so dass uns unsere Heizung treu geblieben ist. Das Gas hätte auch nicht einfrieren sollen, in Griechenland haben wir angeblich eine GasmischungRead More →

Wir fuhren durch den Norden Griechenlands von Westen nach Osten in Richtung Istanbul. Nach einer Übernachtung im grenznahen Vogelschutzgebiet im Mariza-Delta (Evros-Delta bzw. Meriç Nehri-Delta) – mit Sondererlaubnis der Parkranger – querten wir die Grenze. Auf türkischer Seite wurde das Ifchen von einem Röntgenapparat abgefahren und komplett durchleuchtet. Das Batteriefach unter dem Toilettenraum irritierte die Grenzwächter. Wahrscheinlich wirkten die Bleiplatten auf den Röntgenbildern mysteriös. So mussten wir dann die darüber befindliche Holzplatte entfernen. Eine Smartphone-Foto der Batterien wurde gemacht, und wir durften weiterfahren. Am Rande Istanbuls nächtigten wir auf einem Campingplatz und ließen das Fahrzeug am nächsten Tag dort stehen. Leider entpuppte sich die FahrtRead More →

Die Ereignisse von Mitte November 2016 liegen schon Ewigkeiten zurück – zumindest kommt Swantje und mir das so vor. Seitdem haben wir mehrere unterschiedliche Landschaften und Leute kennengelernt. Damals waren wir ganz andere Menschen! So unbedarft und ahnungslos. Trotzdem will ich euch an dieser Stelle zumindest einige Eindrücke aus den Abruzzen, die wir vor drei Monaten besucht haben, wiedergeben. Zwecks der Aufladung unser Bordbatterien steuerten wir den Campingplatz Orsa Minore im Dorf Campo di Giove südöstlich von Sulmona an. Nachdem wir uns in Millimeterarbeit unter dem dekorativen (aber mit 3,64 Metern Höhe sehr niedrigen) Einfahrtstorbogen durchgearbeitet hatten, traf ich auf den depressiven Campingplatzwirt. Der erörterteRead More →

Wer sich gerne in der Vertikalen am Seil bewegt, wird ins Kletterfieber geraten, wenn man von den Meteora-Felsen spricht. Vor 25 Mio. Jahren (jungtertiäres Miozän!) hat sich in dieser Region die Erdkruste tektonisch verformt, Wasser, Sand, und Geröll haben im Laufe weiterer Millionen von Jahren dazu beigetragen, dass diese Felsen und Zinnen bizarr aus dem Boden ragen und somit einen Hotspot für den Klettersport bilden. Im 9. Jahrhundert und vor allem im späten Mittelalter haben dann Eremiten und Mönche, die die Einsamkeit und die Nähe zu Gott schätzten, einige der Felsen mit Klöstern gekrönt, zu denen sie mit einkaufskorbähnlichen Sesselliften hochgezogen wurden. Die Einkaufskörbe wurdenRead More →