Wer sich gerne in der Vertikalen am Seil bewegt, wird ins Kletterfieber geraten, wenn man von den Meteora-Felsen spricht. Vor 25 Mio. Jahren (jungtertiäres Miozän!) hat sich in dieser Region die Erdkruste tektonisch verformt, Wasser, Sand, und Geröll haben im Laufe weiterer Millionen von Jahren dazu beigetragen, dass diese Felsen und Zinnen bizarr aus dem Boden ragen und somit einen Hotspot für den Klettersport bilden. Im 9. Jahrhundert und vor allem im späten Mittelalter haben dann Eremiten und Mönche, die die Einsamkeit und die Nähe zu Gott schätzten, einige der Felsen mit Klöstern gekrönt, zu denen sie mit einkaufskorbähnlichen Sesselliften hochgezogen wurden. Die Einkaufskörbe wurdenRead More →

Einige Tage ist es mittlerweile her, dass Lew seinen Dachschaden in Tripoli behoben hat. Die Beschaffung eines Alubleches und die Suche nach einem geeigneten Platz für die Reparatur (Parkplatz hinter einem Trash-Laden) waren erfolgreich, das Zeitfenster, das für zum Beheben des Schadens zur Verfügung stand, war knapp, in den Tagen des offenen Daches hat es beinahe unaufhörlich geregnet. Über Náfplion, Mykene, Epidauros und Akrokorinth führte uns unsere Route an den Kanal von Korinth. Dank einer Piste, die oberhalb des Kanals entlang führt, kann man sich dem Kanal nähern, so weit man es selbst für vertretbar hält, denn die Wände, die weder Beton noch eine SpundwandRead More →

Wie gewünscht, hier zwei anschauliche Exemplare der Wohntürme in Vathia: Die letzte Volkszählung ergab, dass in Vathia noch sechs Personen leben. Angeblich hat ein Großteil der Bevölkerung im 19. Jahrhundert diesen Ort (damals noch in einer Schlucht nordöstlich des modernen 1840 entstandenen Standortes gelegen) aufgrund einer Blutfehde schlagartig verlassen. Es liegt aber auch nahe, dass die jungen Menschen Vathia aus dem gleichen Grund verlassen haben, wie all die anderen der maniatischen Dörfer: es gibt dort nichts zu tun – modern hin oder her, die Zukunft liegt woanders. In Gythio lag all unsere Hoffnung auf dem Mani-Museum, das uns leider mit unseren Fragen vor verschlossener TürRead More →

Wir haben Kalamata verlassen, nicht ohne den stadttypischen Geruch als Erinnerung mit uns zu nehmen. Am letzten Abend habe ich frisch gewaschene Wäsche zwischen die benachbarten Segelboote zum Trocknen aufgehängt, in der Hoffnung, den Frischegrad durch die Lufttrocknung zu optimieren. In der Nacht haben sich die Gerüche der fisch- und olivenverarbeitenden Industrie in ihr verfangen. Mit dem Geruch des Hafens zog es uns nun auf die Halbinsel Mani (Mittelfinger der Peloponnes). Betroffene haben uns bereits vom kräftigen Wintereinbruch in Deutschland berichtet. Und da es nicht unsere Absicht ist, mit permanenter Schönwetterfotografie Neid hervorzurufen – so sah es heute Morgen vor der Tür aus: Die unterRead More →

Silvester begibt man sich ja bekanntlich dorthin, wo der Champagner fließt. Deshalb hat es uns in den Yachthafen von Kalamata verschlagen – anstelle von auf Eis lagernden Champagnerflaschen, begegnen uns jedoch hauptsächlich triangelklimpernde Kinder, die Neujahrslieder gegen Süßigkeiten singen. Vielleicht sollte ich ebenfalls neue Methoden anwenden. Beste Grüße zum neuen Jahr!!  Read More →

Die zweite Fährfahrt liegt hinter uns, damit verbunden der Abschied von Italien. Seit ein paar Tagen befinden wir uns in Griechenland. Habe ich erwähnt, dass die Überfahrt von Salerno nach Palermo abenteuerlich war? Diese wurde nun in ihrer Abenteuerlichkeit übertroffen, detaillierte Ausführungen wären geschmacklos. Es ist bemerkenswert, wie scheinbar erwachsene Menschen all ihre erlernten Fähigkeiten in sozialen Gefügen wahrlich über Bord werfen können. Schlussendlich erhielten Lew und ich für die Verhältnisse eines der bequemsten Nachtlager, mit Hilfe eines wohlwollenden Stewarts, dessen Mitleid auf unserer Seite war. Uns wurde eine Art VIP-Lounge mit 24-Stunden-TV und künstlichem Tageslicht angeboten, zu der man offenbar nur auf Anfrage ZutrittRead More →

Man darf nicht dem Glauben verfallen, irgendetwas in Pompei (Pompeji) zu entdecken, was bislang unentdeckt blieb. Möchte man sich das alte Pompeji anschauen, kommt man nicht drumherum, einen touristischen Hotspot aufzusuchen, der im Herbst jedoch nur mäßig hot ist. In Pompeji konnte ich jedenfalls Zeugin werden, wie gut Lava konserviert. Die erstaunlich gut erhaltene Bausubstanz, die beeindruckenden Farben der Wand- und Kruggemälde und die präzise ausgearbeiteten Brunnen lassen die Struktur dieser antiken Stadt leicht nachvollziehen. Überhaupt muss Pompeji einem Rausch des Prunks und der Eitelkeiten verfallen gewesen sein („Die letzten Tage von Pompeji“, E.B.-L., bestätigen es!). Die bei Ausgrabungen gemachten Abdrücke der Leichen sind eherRead More →

Während uns die Straßenverläufe langsam bergab Richtung Rom gebracht haben, hingen meine Gedanken noch an den kargen Bergrücken der Abruzzen. Landschaftlich beeindruckend, zahlreiche vertikale Dörfer, jedoch wenig aufschlussreich, möchte man in diesen mehr über die Geschichte der Region erfahren (Kommunist_innen in den Abruzzen? Wer und wo waren die Faschist_innen, und wie lange noch gleich?). Besucht man die örtlichen städtischen Museen, so hört die Geschichte der Abruzzen mit der Speerspitze, spätestens kurz nach dem Mittelalter auf. Tonscherben, andere Fundstücke aus der Zeit des Römischen Reichs und Kirchengeschichte bleiben die großen Themen, die vergangenen hundert Jahre bleiben unerwähnt. Und die Berge schweigen. Und dann Rom: kleiner alsRead More →